Regionale Standorte von Berufsfachschulen stärken

    Im Rahmen des Projekts «Berufsfachschulen 2020» wird die Anzahl Standorte für einzelne Berufe angepasst, bei weiteren Berufen wird aktuell auf Veränderungen verzichtet. Der Steuerungsausschuss berücksichtigt die Eingaben der Konsultation. Die Gesamtlösung stärkt insbesondere die regionalen Standorte.

    (Bild: pixabay) Die Standorte für die Berufsfachschulen werden ab Schuljahr 2023/2024 angepasst: Der Beruf Fachfrau/Fachmann Betreuung, Fachrichtung Kinder wird neu in allen vier Verwaltungsregionen – also neu auch an den Schulen BWZ Lyss, BZI Interlaken und BFS Langenthal – angeboten.

    Das Zwischenergebnis des Projekts «Berufsfachschulen 2020» wurde im Herbst 2021 in Konsultation gegeben. Das Projekt hat zum Ziel, die Lehrberufe optimal auf die Schulstandorte zu verteilen und dabei die rasche Entwicklung in den Berufsfeldern sowie die demografischen Trends zu berücksichtigen. Im Rahmen der Konsultation gingen knapp 200 Stellungnahmen ein. Die Konsultation richtete sich insbesondere an die Organisationen der Arbeitswelt (OdA), Lehrbetriebe, Regionen und Gemeinden, Berufsfachschulen, Sozialpartner, Schulräte und Lehrpersonen.

    Profile der regionalen Standorte geschärft
    Auf Empfehlung des Steuerungsausschusses werden einzelne Berufe an neue respektive andere Standorte verschoben. Die Gesamtlösung stärkt dabei die regionalen Standorte. Der stark wachsende Beruf Fachfrau/Fachmann Betreuung, Fachrichtung Kinder, welcher heute deutschsprachig ausschliesslich an der BFF Bern beschult wird, wird neu in allen vier Verwaltungsregionen – also neu auch an den Schulen BWZ Lyss, BZI Interlaken und BFS Langenthal – angeboten. Bei einigen Berufen mit stark sinkenden Lernendenzahlen wurde entschieden, die Anzahl Standorte zu reduzieren. So gibt beispielsweise das BBZ Biel seine deutschsprachigen Automobil-Fachleute sowie die Lernenden des Berufs Bäcker/in, Konditor/in und Confiseur/in an andere Schulstandorte ab. Durch diese Zusammenschlüsse können wieder grössere Einheiten geführt werden, was den Austausch unter den Lehrpersonen verbessert und die Qualität erhöht. Die geplanten Veränderungen tragen auch dazu bei, die Profile der Berufsfachschulen zu schärfen.

    In den Berufen der Informatik und Mediamatik sowie der kaufmännischen Grundbildung und des Detailhandels haben sich die betroffenen Berufsfachschulen respektive die Regionen stark eingebracht und eigene Lösungsvorschläge, wie das Modell der Leitschulen, erarbeitet. Das BBZ Biel, die gibb Bern und die Schule für Gestaltung Bern und Biel (SfG BB) werden die Informatik und Mediamatik gemeinsam verantworten. Die gibb Bern bleibt Leitschule für die Informatik und das BBZ Biel für die Mediamatik. Die SfG BB ergänzt die Ausbildung mit ihren gestalterischen Kompetenzen. In der kaufmännischen Grundbildung werden die Lernenden vom BWZ Lyss neu an der BFB Biel unterrichtet.

    Die Umsetzung erfolgt ab dem Schuljahr 2023/2024
    Bei weiteren Berufen wird aufgrund der Konsultationsrückmeldungen derzeit auf die Umsetzung der angedachten Veränderungen verzichtet. Dies betrifft insbesondere die Berufe der Elektro- und Metallbaubranche. Zugunsten der Zweisprachigkeit gibt es auch keine Standortreduktion bei den Köchinnen/Köchen und Coiffeusen/Coiffeuren. Ebenso wird vorläufig von der Umsiedelung der Polymechaniker/innen und Automatiker/innen vom Bildungszentrum Interlaken ans IDM Thun abgesehen. Die Idee eines MEM-Zentrums am Berufsbildungszentrum IDM Thun wird gemeinsam mit den Verbundpartnern weiterverfolgt.

    Das Projekt hat die Entwicklung von neuen Zusammenarbeitsmodellen gefördert. Mit dem Abschluss der Konzeptphase wird das Projekt in der aktuellen Form beendet. Die Bildungs- und Kulturdirektion nimmt die Umsetzung in Zusammenarbeit mit den betroffenen OdA und Schulen an die Hand. Die Umsetzung erfolgt ab Schuljahr 2023/2024.

    pd

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