Portraitausstellung für ehemalige Verdingkinder

    Keystone und das Polit-Forum Käfigturm zeigen vom 9. November 2016 bis am 17. März 2017 in Bern eine Fotoausstellung über ehemalige Verding- und Pflegekinder. Fotograf Peter Klaunzer befasst sich mit Betroffenen und hat sie portraitiert.

    (Bild: Keystone / Peter Klaunzer) Verdingkinder, Portraits von Peter Klaunzer. eine Fotoausstellung von Keystone und des Polit-Forums im Käfigturm in Bern.

    In 25 Porträts nähert sich der Fotograf Peter Klaunzer behutsam den Betroffenen an, ein Reader gewährt Einblick in ihre heutigen Lebensumstände. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Verein netzwerk-verdingt entstanden. Durch seine Arbeit für Keystone ist der Fotograf Peter Klaunzer mit ehemaligen Heim- und Verdingkindern in Berührung gekommen. Bewegt durch ihre Geschichten, hat er in den vergangenen eineinhalb Jahren 25 Betroffene porträtiert. Mit diesen Bildern gelingt es ihm, den ehemaligen Verding- und Pflegekindern ein Gesicht zu geben und damit ein Kapitel Schweizer Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren.

    Brücke zwischen Geschichte,
    Gegenwart und Zukunft

    Die Fotoausstellung bietet eine Plattform für Begegnungen und Diskussionen und schlägt eine Brücke zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft ausserfamiliärer Erziehung. Zur Ausstellung wird ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Vorträge, Filmvorführungen, Begegnungsmöglichkeiten mit ehemaligen Verdingkindern sowie Führungen angeboten.

    Das Projekt des Fotografen Peter Klaunzer ist in enger Zusammenarbeit mit dem Verein netzwerk-verdingt entstanden. Der Verein wurde von ehemaligen Verding- und Pflegekindern gegründet. Er ermöglicht den Erfahrungsaustausch unter Betroffenen und fördert die Erforschung sowie Aufarbeitung der meist unrühmlichen Geschichte vieler Verding-, Heim- und Pflegekinder.

    Brisantes Thema aufgegriffen
    Die Fotoausstellung «Verdingkinder, Porträts von Peter Klaunzer» von Keystone und des Polit-Forums Käfigturm ist ebenfalls in enger Kooperation mit dem Verein netzwerk-verdingt entstanden. Sie wird zudem von der Ernst Göhner Stiftung, der Guido Fluri Stiftung, von der Burgergemeinde Bern und Kultur Kanton Bern unterstützt. Die Ausstellung greift im Rahmen der Wiedergutmachungsinitiative ein hochbrisantes Thema auf. Die Wiedergutmachungsinitiative wurde Ende 2014 eingereicht, was zur Ausarbeitung eines indirekten Gegenvorschlags durch den Bundesrat führte. Der Nationalrat hat diesem im April, der Ständerat im September 2016 zugestimmt.

    pd / tas

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